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Jahresendgruss 2024

Rotstock Eiger-NordwandRotstock (2663 m) – Klettersteig

Der Rotstock stellt genau betrachtet einen Vorgipfel des Eigers, Berner Oberland / Jungfraumassiv, an dessen Westkante dar. Vom Tal aus gesehen wirkt er recht unscheinbar, was vor dem Panorama der gewaltigen Eigernordwand nicht verwunderlich ist.  
Der Klettersteig wird als mäßig schwierig eingestuft, zeichnet sich durch hervorragende Qualität der gesamten „eisernen“ Technik aus und bietet auf 400 Höhenmetern feinste Kletterei im Angesicht des Eigers.

Ausgangs- und Endpunkt der Tour: 
Station Eigergletscher (2.320 m) der Jungfraubahn

Route:
Von der Station Eigergletscher auf den Eigertrail entlang, bis zum Chräjenbiel. Von dort rechts den breiten Grasrücken auf dem Trampelpfad hinauf zum Einstieg in den Klettersteig, einen unüberriechbaren Einschnitt zwischen Eigernordwand und Rotstock. Oder die schnellere aber schwerere Variante: vom tiefsten Punkt vor dem Aufschwung zum Chräjenbiel, kurz nach dem großen Block, von einigen wenigen Steinmännern geleitet, weglos über die Schutthalde hinauf. Bis hierher ca. 45 min. Hier nun über Leitern und an Drahtseilen hinauf auf den ersten Aufschwung. Dann dem Pfad folgend in eine Nische zum Stollenloch der ehemaligen Station Rotstock der Jungfraubahn. Einen mächtigen Aufschwung aufwärts in eine breite Rinne, quasi der Trennlinie zwischen Rotstock und Eiger – Westgrat. Von dort über Stufen, Bänder und eine uralte Leiter bis in die Eiger – Westflanke hinein. Danach den Ostgrat, mit kurzen Leiter- und Drahtseilpassagen, hinauf zum Gipfel. Einstieg bis Gipfel ca. 45 min.

Abstieg:
Abstieg zunächst, analog dem Aufstieg, über den Ostgrat bis in die Westflanke des Eigers. Diese jetzt hinab bis zur Station Eigergletscher. Reichlich Steinmänner zeigen über Schuttfelder und Stufen (teilweise mit Seilen versichert ) den Weg ins Tal.  Gipfel bis Bahnstation ca. 1 Stunde.

Kartenmaterial:    
Landeskarteder Schweiz   Interlaken,  (Bundesamt für Landestopographie / 254T)
Führer:  Tourbeschreibung aus „Alpin 8/2003“ / Berichte aus dem Internet unter   www.grindelwald.com

Volker Berichtet:
Einen Tag nachdem Vater Harms und ich den Jungfraumarathon gemeistert hatten, am 12.09.2004, machten wir uns bei recht durchwachsenen Wetteraussichten zusammen mit Kerstin auf nach Grindelwald, um noch ein richtiges alpines Erlebnis in den Schweizer Alpen zu erhaschen. Mit der nicht unbedingt preiswerten Jungfraubahn ließen wir uns bis zur Station Eigergletscher verfrachten. Bei leichtem Nieselregen erreichten wir, nach kurzer Eigertrail – Passage (Bild 1) den Einstieg zum Klettersteig. Ganz wohl war mir nicht, da meine beiden Partner absolute Klettersteigneulinge waren, aber zum Umdrehen war bei mir und sicher bei den beiden auch, der Ehrgeiz zu groß. Von Vorteil war, dass durch die vielen Wolken ein Blick hinab bis zum Wandfuß kaum möglich war und somit Höhenangst gar nicht aufkeimen konnte (Bild 2 und 3). Auch kamen wir auf Grund des 1A – Zustandes der Steiganlagen gut zurecht und meisterten trotz Feuchtigkeit die zum Teil recht ausgesetzten Passagen. Eine erste Verschnaufpause gab es am Stollenloch bevor es dann etwas weniger luftig bis in die Westflanke (Bild 4) hinaufging.

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Rotstock-KlettersteigRotstock-KlettersteigHier nun den leichten Ostgrat (Bild 5) noch hinauf, dessen eine heikle Stelle gut gesichert ist und schon standen wir auf dem erstaunlich großen Gipfelplateau (Bild 6). Das beste daran war, das plötzlich die Sonne hinter den Wolken hervorkam und uns den gigantischen Blick zum Eiger freigab.

Nach ausgiebigem Genuss des Panoramas machten wir uns an den Abstieg. Die Gegebenheiten der Westflanke machten uns arg zu schaffen. Über das abwärts geschichtete und dazu noch feuchte Gestein zu gehen, erfordert vollste Konzentration. Ein Ausrutscher wäre fatal gewesen. Aber alles ging gut und so machten wir uns, ausgepowert waren wir noch lange nicht, von der Station Eigergletscher aus, über den Eigertrail entlang, hinab nach Alpiglen. Leider hatte der Wettergott kein Einsehen mit unserem Tun und hüllte die tolle Bergwelt in graue Wolken. Kurz vor Alpiglen erwischte uns dann noch ein anständiger Regenguss. Aber auch dieser konnte uns die Freude über das vollbrachte Tagewerk nicht vermiesen. Gemütlich ging es per Bahn abwärts nach Grindelwald und per Auto zum Zeltplatz in Interlaken, wo das Büchsenbier mit idealer „Betriebstemperatur“ auf uns wartete…

Bilder aus dem Jahr 2013, Heike und Andreas Richter auf diesem Klettersteig unterwegs:

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