Toblinger Knoten, 2627m
Dolomitenfreunde- und Feldkurat Hosp - Klettersteig
Den Toblinger Knoten hatten wir in unseren herbstlichen Dolomitenkletterplänen 2002 eigentlich nicht vorgesehen. Doch nachdem wir mehrmals an anderen Gipfeln umgekehrt waren, sollte er in einem "Blitzaufstieg" kurz vor Einbruch einer Schlechtwetterfront die letzte Rettung sein, um nicht ganz ohne Gipfelerfolg die Dolomiten wieder verlasen zu müssen. Und überraschenderweise erlebten wir einen recht genialen Klettersteig, der eigentlich besser "Leiternsteig" heißen müsste.
(Foto: der Toblinger Knoten, Bildmitte, ragt klein aber kühn im Kreise seiner riesigen Nachbarn oberhalb der Drei-Zinnen-Hütte auf; aufgenommen vom Paternsattel.)
Unser Ausgangspunkt: Parkplatz an der Auronzo-Hütte, 2330m, (!!!Achtung, enorm teure Zufahrt über mautpflichtige Straße von Misurina, Gebühr 2002 = 18 Euro!!!). Auf hervorragendem Weg (touristische Wanderschnellstraße mit japanischem Flair ;-)) in ca. 1 Std. über den Paternsattel zur Drei-Zinnen-Hütte.
Aufstieg und Abstieg:
Hinter der Hütte Pfad aufwärts in Richtung des Gipfels, wo man nach wenigen Minuten einen Wegweiser erreicht. Ihm folgend umgeht man den Gipfel jetzt linksseitig der Markierung folgend, erreicht schließlich in schon beachtlicher Höhe ausgesetzte Bänder und gelangt, nachdem man den Gipfel schon nordseitig umgangen hat, zum Einstieg des "Dolomitenfreunde-Klettersteigs". Nun geht es zwar ausgesetzt und teilweise recht abenteuerlich, grundsätzlich aber problemlos, ca. 140 m überwiegend über teilweise überhängende Stahlleitern (wohl 17 Stück) zum Gipfel. Echte Höhepunkte sind ein recht breiter Kamin, in dem man von einer Wand in die andere wechseln muss (Zwergentod!) und eine Querung auf rutschigen verbogenen Haken in steiler Wand.
Der Abstieg erfolgt über den gut gekennzeichneten und völlig problemlosen "Feldkurat-Hosp-Steig".
Aufstiegsdauer ab Hütte: 45 min / Abstieg vom Gipfel zur Hütte: 40 min;
Literatur:
Alois Haydn / Richard Goedeke, Sextener Dolomiten (Gebietsführer für Wanderer und Bergsteiger), Bergverlag Rother - München, ISBN 3-7633-3373-8;
Karte:
Kompass 625, Sextener Dolomiten, ISBN 3-87051-749-2;
Vier, leider sehr schlechte Bilder, unserer Begehung mit Volker:
Leider ist unsere Fotoausbeute recht bescheiden gewesen. Links: ein recht interessanter Teil - man tritt aus einem "Geborgenheit vermittelnden" Kamin hinaus in die Wand und steigt dann recht luftig weiter. Daneben dann schon die letzten Züge auf den Gipfel, nun, und ein Gipfelfoto mit Selbstauslöser gehört einfach dazu. Was dann auf dem letzten der vier Foto so verwirrend aussieht ist tatsächlich ein hervorragend guter, wenn auch gerölliger Abstieg. Nur die letzten Meter müssen wir im aufkommenden Nebel etwas verpasst haben - aber der Bericht beweist, dass wir lebend die Hütte erreicht haben.
Nun, und dank meines Bergfreundes Thomas Kobbe, der mit Freunden im Sommer 2009 in den Dolomiten unterwegs war und auch den Toblinger Knoten bestiegen hat, gibt es nun mehr und vor allem aussagekräftigere Fotos. Hier sind sie:
Sämtliche Bilder dieses Blocks stammen von Thomas Kobbe und seinen Freunden. Die Aufnahmen vermitteln einen Eindruck die Steil- und Ausgesetztheit des Leiternsteigs. Von Geröll über steile Leitern, schmale Bänder und breite Kamine ist alles dabei - und bestens gesichert.
Eine Tour, die man unbedingt mitnehmen sollte, wenn man in dieser Gegend unterwegs ist.