Tour 6/2009
21. bis 24.05.2009
Männertag mit Zugabe(n)
Das war wie verhext. Alle meiner regelmäßigen Kletterpartner waren Männertag 2009 auf anderen Touren unterwegs. Nur ein zufälliges Gespräch mit Torsten Riemer am Rande des Falkenlaufes in den Mai hatte dann den rettenden Seilpartner gebracht; Volkers Motorcrash bei unserer Frankenjuratour und der für ihn damit verbundene Urlaubsausfall in den Alpen zudem noch einen weiteren Partner für das gesamte Wochenende.
Und anstatt mit dem Fahrrad torkelnd durch den Spreewald zu irren, hörten wir das Gejohle des angetrunkenen Wandervolkes, allerdings von immerhin acht Gipfeln und neun Wegen im Bereich des Kleinen und des Großen Wildensteins.
Höhepunkt dieses Tages war hier ohne Zweifel der Alte Weg, IV, auf die Wildspitze, der wegen seiner langen Kriechpassagen so manchen Fluch, aber auch so manches heftige Lachen aller Seilpartner aus den geschundenen Körpern gekitzelt hat. Wer den Weg kennt, weiß, was ich meine, für alle anderen verschafft das nebenstehende Foto einen kleinen Eindruck. Ach ja, das Foto ist in dem Bereich entstanden, in dem man sich schon wieder komfortabel bewegen konnte.
Nachdem Torsten Riemer und Sohn Stephan am Abend wieder nach Hause gefahren waren, haben wir mit Volker, Kerstin und Max Quartier in Mittelndorf bezogen und uns auf den Freitag als kulturellen Höhepunkt gefreut. Hier wollten wir uns mit Christiane und Freddy auf der Festung Königstein treffen, wobei Volker und ich den berüchtigten Weg eines Schornsteinfegers gehen wollten.
Dieses Vorhaben war dann allerdings regelrecht ins Wasser gefallen, die nachmittäglichen Gewittergüsse waren zu lang und zu heftig. Schade, auch wenn der Blick in die neblige, dampfende Landschaft mehr als entschädigt hat und zumindest der offizielle Besuch der Festung ja auch bei schlechtem Wetter problemlos möglich ist.
Am Samstag ging es dann in großer Gruppe, im Team zudem Christina Klitzke, in die Affensteine. Christina, Max, Kerstin und Volker, für die beiden Letztgenannten ein Debüt, erstiegen die Häntzschelstiege, der Rest durchwanderte die Wilde Hölle. Spontan vereinbartes Ziel waren die Zerborstenen Türme.
Über den Westgrat ging es über eine sehr lange, allerdings etwas reibige, mit Sicherheit aber wohl eine der schönsten Dreien des gesamten Gebirges auf den 1. Zerborstenen Turm. Hier konnte sich Christina stolz vor ihrem Heimatdorf präsentieren.
Abschließend konnten wir den Furz nicht lassen und sind diesen niedlichen Felsen, der im Verhältnis zu seinen mächtigen Nachbarn wohl wirklich nur ein Furzchen ist, erstiegen.
Am abschließenden Sonntag wagten wir uns in das touristische Getümmel rund um den Gohrisch und den Papststein. Überraschenderweise war an der Narrenkappe nichts los, so dass hier auch Kinder und Anfänger unseres Teams den Alten Weg, I, probieren konnten. Später ging es dann aber am deutlich besser besuchten Papst intensiver zur Sache, Volker stieg hier die Gebetmühle, IV, und die Nordrinne, III, vor. Christiane wagten Jump über ihren Schatten und war erfreulich mutig dabei und wagte selbst sie Soloabstiege über den Alten Weg.
Tageshöhepunkt und Finale eines herrlichen Kletterwochenendes war dann der Alte Weg, IV, auf die Kleine Hunskirche.
So ist also aus dem Kletterwunsch für den Männertag ein ganzes Wochenende geworden - herrliche Zugaben ;)
Touren dieser Tage:
Heidematz — Nordostweg, II
Steinbachturm — Katzenbuckel, III
Steinbachturm — Nordostwand, III
Heidewand — Alter Weg, II
Wildensteinscheibe — Alter Weg, II
Wilderer — Alter Weg, II
Wildspitze — Alter Weg, IV
Glocke — Alter Weg, I
Glocke — Wanderweg, 1
Glöckner — Alter Weg, II
1. Zerborstener Turm - Westgrat, III**
Furz — Alter Weg, III
Narrenkappe — Alter Weg, I
Findling — Südkante, III
Papst — Gebetsmühle, IV
Papst — Nordrinne, I
II Papst — Alter Weg, I
Kleine Hunskirche — Alter Weg, IV