Töpferkrone - die muss man erst einmal finden! So geht's!
In einem sind sich einschlägige Portale und Foren einig: der Gipfel Töpferkrone im Oybiner Gebiet des Zittauer Gebirges ist nur schwer zu finden. Es gibt zwar den einen oder anderen Hinweis, wie es am besten gehen würde – steht man dann aber vor Ort, sieht die Welt plötzlich doch ganz anders aus. Bei mir/uns hat es im dritten Versuch dann doch endlich geklappt.
Vor vielen Jahren waren wir mit Dirk Wiesner das erste Mal auf Suche. Die leichter zu findenden Talwege der Töpferkrone waren nicht unsere Leistungsklasse, es sollte der Alte Weg, auf dem Massiv beginnend, sein. Irgendwann hatten wir gemerkt, dass wir falsch waren, vor uns öffnete sich eine tiefe Schlucht, der Gipfel stand irgendwo auf der anderen unerreichbaren Seite, auf dem gegenüberliegenden Massiv. Luft und Lust waren raus
Den zweiten Versuch hatten wir mit Almuth 2020 gewagt, ein Hinweis im Internet, die Schlucht gegenüber der Bergseite der Rübezahlwand aufzusteigen und dann über Blöcke zum Gipfel zu gehen, hatte uns optimistisch gestimmt. Das war einfach!
Denkste!
Wieder standen wir vor einem steilen Abbruch, einem anderen als Jahre zuvor, und Blöcke? Das waren Massivwände! Unverrichteter Dinge hatten wir schließlich aufgegeben.
Im Juni 2021 dann, ohne neuen Hinweis, es gibt einfach keine, auch OpenStreetMaps gab keinen zweckdienlichen Hinweis, Versuch drei. Es muss doch irgendwie gehen!
Gleicher Zustieg wie im Jahr zuvor, diesmal nutzen wir eine Einschartung am Massiv, die hatten wir uns dmals nicht gewagt, klettern knifflig eine kurze, ca. 2 m hohe Verschneidung und fanden uns in einem für mich ruppigen Gelände wieder. Denn jetzt ging es über riesige bewachsene Blöcke wieder leicht abwärts, vorbei an tiefen Spalten und Höhlen, eine gewaltige nahezu unberührte Urlandschaft, kein klarer Weg, oder doch? Meine Nerven lagen bald blank, wollte aufgeben, Almuth aber war voller Tatendrang. Längst hatte ich sie aus den Augen verloren. Dann der Ruf: „Hab ihn!“.
Später, nach nur wenig besser gewordenem Gelände, stand auch ich davor.
Kurz darauf saßen wir nach dem gutmütigen über festes Töpfergestein führenden Alten Weg II auf diesem kleinen, aber großartigen Aussichtsgipfel.
Das Gipfelbuch hat dann noch einmal bestätigt: dieser Gipfel ist wirklich schwer zu finden, denn bei diesem wirklich guten Gestein und Altem Weg ein mehr als 20 Jahre altes Buch, dass nur wenig gefüllt ist – das sagt alles!
Dabei lohnt der Gipfel, der bis 1995 noch eine Quacke war, allemal. Festes Gestein, gut zu sichernder Alter Weg, großartige Aussicht.
Deswegen hier unser Versuch, die Töpferkrone auffindbar, zugänglich zu machen.
An den Bildern findest du Zugangsbeschreibungen, die dir helfen sollten, Zustieg und Gipfel zu finden.
Dazu weiter unten ein Ausschnitt unserer Aufzeichnung mit dem GPS-Gerät: sie beginnt/endet unterhalb der Böhmischen Aussicht, führt zur Rübezahlwand, von dort zum Gipfel und zurück. Unsere zahlreichen Verhauer sind gelöscht/bereinigt, der Track ist wegen der Nähe der Felswände aber nicht hundertprozentig genau. Eine gute Orientierung ist er aber allemal.
Koordinaten des Gipfels lt. unserer Aufzeichnung: N 50°50.885 E 14°46.037
Was bleibt zu sagen? Viel Spaß beim Suchen, Finden und - genussvollem - Klettern an der Töpferkrone!
Ausschnitt unserer GPS-Aufzeichnung, die ich auch in OpenStreetMaps eingearbeitet habe, mit Link zum Download:
Distanz: Kilometer Höhe (min): Meter Höhe (max): Meter Gesamtabstieg: Meter Gesamtanstieg: Meter