Spreewaldquerung - zwischen Romantik und Monotonie der Dämme
Kurzentschlossen war ich am 29. Oktober 2022 bei der Spreewaldquerung, einem vom Spreewaldmarathon e.V. veranstalteten 50 km-Ultralauf, gestartet. Zwar hatte mein Lauffreund Mirko Löbel mich gewarnt, er hatte 2021, damals von Schlepzig nach Burg laufend, teilgenommen: die letzten Kilometer seien einfach nur schlimm! Aber als Trainingslauf für ein anderes großes Ereignis und diesmal als Rundkurs ausgetragen wollte ich den Parcours einfach mal wagen.
Um 7:00 Uhr, die Morgendämmerung hatte noch nicht eingesetzt, ging es mit Stirnlampe im Rauch der Bengalfeuer recht stimmungsvoll auf die Runde.
Die ersten 27 km waren kurz gesagt einfach nur schön! Mit der einsetzenden Dämmerung, der aufgehenden Sonne und bei später satten fast 20 Grad ging es durch den wildromantischen Spreewald, vorbei an Fließen, über Kuhweiden (inklusive Übersteigen des Elektrozaunes), durch den Morgenwettkampf der krähenden Hähne. Selbst der Durchlauf der Stadt Lübbenau war erlebenswert …aber dann.
Wunderschön wurde es nochmal im Hochmoor des Batzlin zwischen Lübbenau und Lübben, dann allerding trifft die Laufstrecke 2022 die von 2021, biegt bei ca. km 28 auf den Damm des Großen Fließes ab um dem, dem einen oder anderen weiteren und letztendlich ab km 35 ausschließlich, bis 2 km vor dem Ziel, dem Damm des Nordumfluters doch eher langweilig und monoton, gefühlt schnurgeradeaus, zu folgen. (Siehe unten meine Track-Aufzeichnung.)
Das war, Mirko hatte mit seiner Warnung Recht, ermüdend, kraft- und nervenzehrend. Trost war, dass man nun, ab km 29, alle 5 km sehr gut bestückte Verpflegungsstände erreichte (sogar Wein hatte es an den letzten dreien gegeben) und, für mich als Durchatmer, Almuth zweimal an der sonst nur unbequem zu erreichenden Strecke auftauchte.
Nach 6:43 Std. war ich im Bereich der erhofften Endzeit zurück und trotz der Mühen in der zweiten Hälfte der Strecke zufrieden. Und die herrliche Medaille, ein Spreewaldkahn, ist den Lauf allemal wert.
Hier einige wenige Bildeindrücke:
Fazit: Eine sehr gut organisierte und schon wegen der ersten Hälfte der Laufstrecke durchaus lohnenswerte Ultralaufveranstaltung, bei der der Veranstalter angesichts der Vielfalt der Wege im Spreewald durchaus Reserven für die zweite Rennhälfte hat.
Der Track der Wettkampfstrecke 2022
Distanz: Kilometer Höhe (min): Meter Höhe (max): Meter