Tour 07/2016
Hoch hinaus im Bielatal
Nach dem Bielatal-Desaster vom Mai hatte ich mir eigentlich geschworen, mich da so schnell nicht wieder blicken zu lassen. Leicht gesagt, wenn man bei 50% Regenwahrscheinlichkeit in Form von Gewittern ein Gebiet sucht, das man schnell wieder verlassen kann! Und außerdem kannten Katrin und Steffen, mit denen wir an diesem 05. Juni 2016 unterwegs sein wollten, dieses größte Klettergebiet der Sächsischen Schweiz noch nicht. Nun gut, dachte ich, wer wagt, gewinnt.
Mein Unterkiefer klappte schon runter, als wir gegen 9:30 Uhr auf den eigentlich hoffnungslos überfüllten Parkplatz rollten, nicht einmal die Hälfte der Plätze war vergeben …
Dieser Überraschung folgte eine zweite: die Daxensteinbaude war (noch) geschlossen, wie oft hatten wir hier unser Startbier getrunken, heute sollte hier gefrühstückt werden. Sie öffnet nun aber erst um 10:30 Uhr!
Egal, Katrin und Steffen hatten sich nicht wie wir auf diesen Service verlassen und ausreichend Proviant im Rucksack.
Mein Plan war es eigentlich, wieder etwas tiefer ins Tal zu wandern, aber da recht wenig los war, marschierten wir zunächst in Richtung Herkulessäulen. Denn dieses Ansichtskartenmotiv muss man Bielatalneulingen unbedingt zeigen.
Dabei fiel mein Blick auf den Herkulesstein. Den war ich zuletzt im Mai 2010 mit Peter Balke geklettert. Der hohe Fels war trocken und sonnig, den könnten wir doch machen! Alle waren einverstanden und schon bald nach einer schönen abwechslungsreichen und langen Kletterei (Wand, Spreize, Kamin) auf dem Gipfel.
Lohn war ein toller Blick ins Bielatal – der allerdings mit Kletterern auf fast jedem Gipfel eine Ahnung zugelassen hat, was hier los ist, wenn Hochbetrieb herrscht.
Anschließend wagte Almuth ihren zweiten Vorstieg an der Raupe, dann endlich gab es die verdiente Pause an der Daxensteinbaude.
Inzwischen standen dicke Gewitterwolken am Horizont. Wiesenkopf und Zauberberg waren nah und damit unser neues schnell zu verlassendes Ziel. Am Wiesenkopf legte Katrin dann ihren ersten Vorstieg hin, übrigens einen ganz sauberen ohne Gipfel- und Wegkenntnisse. Als es dann zum Tagesfinale an den Zauberberg gehen sollte, rumpelte es ordentlich und fette Regentropfen tränkten den Fels. Die „Kleine Geigelei“, eine tolle Reibungsfünf, muss also weiter auf uns warten! Aber fest steht: die holen wir uns demnächst!
Fazit: ein überraschend schöner und entspannter Klettertag in einem erträglichen Bielatal.
Ja, wer wagt, gewinnt. Für diesen Tag gilt: gewonnen!