Tour 08/2014
Lilienstein Südhangel und andere Fortschritte
Jahrelang ausgelassen, diesmal wollte ich wieder dabei sein: beim Vereinsklettertag unserer Sektion des Deutschen Alpenverein e.V. im Elbsandsteingebirge. Gesagt, getan, und so standen wir mit etwa 20 weiteren Mitgliedern in der Vormittagssonne des 06.09.2014 am Fuße der gewaltigen Westkante des Liliensteins, der mir bis dato in meiner Sammlung noch gefehlt hatte. Kein Wunder, sind es doch vornehmlich schwere Klettereien, die ich mir selbst im Vorstieg nicht zutraue. Vorteil heute: erfahrene Kletterer hängen die Seile ein, sichern einen nach oben!
Im Prinzip ist das nichts anderes, als wir es mit Neulingen machen. Wie zum Beispiel am Vorabend. Natürlich hatten wir mit Wiese und abermals an Bord Almuth den Vereinsklettertag genutzt, um das gesamte Wochenende im Gebirge zu verbringen.
Freitag war es nach der Anfahrt sofort zum Papst, und hier in herrlichster Abendsonne auf den Gipfel gegangen – eben mit Seil von oben für unsere Anfängerin.
Nun hing ich am Lilienstein im Seil und es ging in die Südhangel, VIIa, die Wiese zuvor bereits bravourös gemeistert hatte. Eine Genusskletterei. Schade eigentlich, dass man das nicht selbst „drauf hat“. Almuth wagte hier die ersten Meter. Nein, nein, es war von vornherein klar, dass sie die Tour nie schaffen würde: für sie war es entscheidend, ins Seil zu fallen – erfahren, wie das ist, Vertrauen in die Sicherungskette gewinnen. Hat geklappt. Sie lebt ;)
Und es hat sich gelohnt, denn am Nachmittag ging es erstmals ohne „Bodenpersonal“ auf einen Gipfel und das gleich mehrfach über den gleichen Weg - aus Übungsgründen. (Narrenkappe, AW I)
Dass das kein Fortschritt von kurzer Dauer war, zeigte sich am Sonntag. Gegen 10 Uhr hatten wir uns mit Fechi & Friends an der Buschmühle getroffen und gemeinsam ging es zum Portalturm. Den hatten wir im Jahr zuvor mit Volker nach langer Suche endlich gefunden, heute sollte er der Vorzeigegipfel für die nun drei Kletteranfänger sein. Es war ein erwartet schönes Gipfelerlebnis – siehe Fotos – das später noch mit dem Alten Weg am Kleinen Seehorn und der Südkante am Großlitzner - eine III*, die meines Erachtens deutlich schwerer ist als III, mit Herzrasen vorgestiegen von Wiese, gekrönt worden ist.
Und so schlürften wir in der inzwischen schon wieder sehr frühen Abendsonne genüsslich durch die Weberschlüchte in Richtung Parkplatz zurück, einige herrliche Bergfahrten mehr in der Tasche, und Kletteranfängern, die man nun wohl langsam alleine auf die Felsenwelt loslassen kann.