Lauchagrund bei Tabarz
Klettern im Thüringer Wald
Nachdem wir anlässlich unserer Reise zum Rennsteiglauf 2007 bereits die Geierfelsen bei Gehlberg besucht hatten, ging es am folgenden Tag als längeren Zwischenstop bei der Fahrt nach Eisenach zur Startnummernausgabe, in den Lauchagrund bei Tabarz.
Wie schon am Vortag: wir waren überrascht, hier ein derart großes, schönes und teilweise schon alpin anmutendes Klettergebiet vorzufinden.
(Foto links Volker und Torsten auf der Wegsuche)
Lage und Zugang:
Im Ortszentrum Tabarz der Lauchagrundstraße bis zur Massemühle folgen und dort parken. In wenigen Minuten erreicht man taleinwärts die ersten Felsen.
Charakter:
Sehr große Klettergebiet mit 25 sehr gut und schnell zu erreichenden Felsen und Massiven mit Touren in allen Schwierigkeitsgraden. Dabei finden sich Touren mit hochalpinem Charakter in meist sehr festem Gestein (Porphyr), die soweit wir uns davon überzeugen konnten mit Bohrhaken und Ringen überwiegend bestens abgesichert sind. Bewertung nach UIAA.
Kletterführer:
Mike Jäger, "Kletterführer Thüringen", Verlag Jäger,
Erwerb direkt beim Verlag möglich: www.felsenwelt.de
Unsere Bewertung:
Hervorragend, unbedingt zu empfehlen!
Dieses sehr schöne Kletter- und Wandergebiet ist für Gehfaule (wie uns an diesem Tag) hervorragend mit dem PKW zu erreichen. Bereits am Parkplatz begrüßt einen ein deutlicher Hinweis darauf, dass es hier etwas zum Klettern geben muss. (Bild 1) Tatsächlich findet man nur wenige Meter weiter rechts die "Lauchagrundnadel". (Bild 2) Im Elbsandstein wäre sie als nicht anerkannte Quacke abgetan, hier ist bereits der Alte Weg (3-) über die Schartenkante eine knifflige Herausforderung. Auf dem Gipfel, eben nadelspitz, ist eigentlich gar kein Platz. Nun, da muss man es sich halt so bequem wie möglich machen. (Bild 3)
Unmittelbar neben der Lauchgrundnadel hat uns dann die dort gelegene "Versteckte Wand" gefallen und mit der recht langen "Edelweißkante" (3) sollte es auf eine 30m-Tour gehen. Pech war nur: wir hatten den falschen Einstieg erwischt, der war deutlich schwerer und hat uns so manches Flüchlein entlockt ;) (Bilder 4 und 5: Torsten Riemer im Einstieg und im Ausstieg der Edelweißkante.)
Anschließend ging es nach umfassendem Kletterführerstudium (Bild oben links) wandernd durch fast das gesamte Klettergebiet und schließlich über den Alten Weg (3) auf den Roten Turm (Bild 6), einem herrlichen Aussichtsgipfel mit Blick zum Großen Inselsberg. (Auf dem ich erstmals im August 1980 gesessen hatte.)
Dann waren aber die vier Kletterstunden dieses Tages um. Nach kurzer Reinigung in der Laucha (Bild 7) trafen wir uns wieder mit unseren Familien, die zwischenzeitlich zum Großen Inselsberg gewandert waren, um gemeinsam Schwung zu nehmen für den kommenden Tag, dem Rennsteiglauf.
Unser Fazit: Ein beeindruckendes, sehr schönes Klettergebiet, das rundherum auch ausreichend Betätigungsfeld für nichtkletternde Familienmitglieder bietet. Hier braucht man dann schon ein paar Tage mehr, um alles zumindest im Ansatz zu erkunden. Und so könnte Volker beim Abseilspaß auf Bild 8 sagen: einfach herrlich hier!