24-Stunden-Europalauf Hoyerswerda
oder:
Eine Geschichte vom Erzählen, Überreden und Siegen!
Als ich Volker bei unserer Pfingstklettertour von meiner Idee, an diesem Lauf teilzunehmen, erzählt hatte, war er sofort Feuer und Flamme. Der passe noch gut in seinen (energischen) Wettkampfplan. Die etwas harte Kombination aus Run-and-Bike und Rennsteiglauf hatte mir dann allerdings inzwischen einiges Grübeln beschert: eine üble Verletzung war noch nicht ganz ausgeheilt: absagen!
Als ich das Volker dann schlappe 24 Stunden vor dem Lauf erklärt hatte, kam neben einigen aufmunternden Worten auch eine meiner Weisheiten aus seinem Mund: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, zudem: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“!
Recht hatte er! Nur war in diesem Augenblick noch nicht klar, wie viel Wahrheit dahinter steckte …
(Weiterführende Informationen zu diesem Lauf findest du unter diesem Kurzbericht – Klick hier!)
Da standen wir dann also um 11 Uhr des 08. Juni 2013 in brütender Hitze vor dem Lausitzbad in Hoyerswerda neben einigen, allerdings überraschend wenigen, Ultraläufern an der Startlinie, angetreten, um den „Bambinilauf“ dieser Veranstaltung, nämlich 6 Stunden, zu absolvieren.
Und wie es bei solchen Extremläufen so ist: das Rennen begann laaaaangsam, Schon nach kurzer Zeit hatten wir festgestellt, dass uns das dann doch zu langsam wäre und legten einen kleinen Zahn zu. Dieser kleine Zahn war dann aber für mich ein zu großer, nach ein paar Runden nahm ich sicherheitshalber einen Schritt raus und Volker war auf und davon.
Nur um es gleich vorweg zu nehmen: er kam öfters wieder an mir vorbei, kein Wunder bei einer 925-m-Runde.
Die Frequenz seiner Überrundungen hatte deutlich zugenommen, als ich nach 3 Stunden und fast 30 km Tribut für das hohe Tempo zahlen musste. Als sich dann auch noch mein Verletzungsproblem zurück meldete, dachte ich, die Sache wäre gegessen!
Aber unser persönlicher Fan Kerstin Roßberg auf der einen, tolle Verpflegung und regelmäßige Abkühlmöglichkeiten auf der anderen Seite, vor allem aber der herrliche Gewitterregen und ein wenig Kampfgeist trieben mich dann nach längerer Gehpause doch wieder voran.
Und als sich die 6 Stunden schließlich zu Ende neigten, war ich plötzlich mit Volker auf einer Linie – und so wie wir das Rennen begonnen hatten, beendeten wir es mit dem Schlussschuss – gemeinsam! Volker bei ca. 63,1 , ich bei ca. 51,8 km!
Was dann kam, war verblüffend: das Volker gewonnen haben musste, war angesichts seines Tempos und dem Laufverhalten der anderen Teilnehmer, die man ja auf der Runde immer wieder trifft und sehr gut einschätzen kann – ohne zu wissen, wer auf welchem Platz liegt – glasklar.
Aber dass ich dann, wenn auch verdammt knapp und fast 12 km hinter Volker, Zweiter geworden bin, war schon eine Überraschung.
Alle Schmerzen waren deswegen verdammt schnell vergessen und das dämliche Grinsen hing noch am folgenden Morgen fest im Gesicht …
DANKE nochmals, Volker, dass Du mir ins Gehirn gesch… hast! Auch deswegen werde ich vielleicht zu meinen alten (Lauf)Tugenden zurück kehren ;)
Auf alle Fälle sollten wir in Hoyerswerda mal wieder vorbei schauen!
Informationen zu dieser Laufveranstaltung
Webseite:
http://www.hoyerswerda-marathon.de/
Ein Blick verrät dir jedoch, dass die Seite, ganz anders als die tolle Organisation, eher mangelhaft ist und wichtige Informationen, vor allem für Neulinge, fehlen. (Stand Juni 2013)
Deswegen hier einige ergänzende Informationen:
Laufangebot:
24-, 12- und 6 Stundenlauf, weitere Läufe in Rahmenveranstaltungen
Karte im Web ;
Laufstrecke:
Rundkurs von 925m um das Lausitzbad und den Gondelteich Hoyerswerda
Die Strecke führt ca. 200m auf gepflasterten Weg, im Übrigen über einen sehr guten Parkweg.
Die fast flache Runde weist neben kaum bemerkbaren Anstiegen/Gefällen allerdings eine Brücke auf, die von Runde zu Runde „immer höher“ wird.
Lt. GPS kommt man je Runde immerhin auf einen Höhenunterschied von 4m!
Rundenzählung:
mittels Transponder bei Überqueren der Startlinie, alle 50 m der Strecke sind markiert.
Verpflegung:
im Start-/Zielbereich, mit allem, was das Herz begehrt (z.B. Kuchen, Quark und Kartoffeln zur Mittagszeit, Nudeln, Kaffee, alkoholfreies Bier, und, und, und …)
Parkmöglichkeit:
100 m neben Start und Ziel
Sanitäreinrichtungen:
im Start- und Zielbereich, Lausitzbad
Eigenes Lager:
Es bestehen im unmittelbaren Bereich von Start und Ziel ausreichend Mögichkeiten, um Zelte, Pavillons, Sitzmöbel oder was auch immer man bei einem solch langen Rennen braucht, aufzubauen und Begleitpersonal unterzubringen.