Zwischen Leberwurst und grüner Knacker
Verdammt, die Tür ist verschlossen! Das kann doch aber gar nicht sein! Die Anweisung ist eindeutig: „ Elektrischer Betriebsraum der Kühlabteilung “. Also wird vor der Tür alles abgesucht: weiter kein Hinweis!
Wir verlieren nicht die Nerven, auch wenn wir nach nur etwas mehr als einer Stunde fast am Ende des mit drei Stunden avisierten Lost-Place-Geocaches „Zwischen Leberwurst und grüner Knacker“ mitten in Berlin plötzlich festhängen. Auch wenn uns jetzt die Zeit durch die Finger rinnt! Da hilft auch nicht, dass wir das Team, das1 ½ Stunden vor uns gestartet war, längst eingeholt hatten. Es musste eine Lösung her …
Hier wird es sicher eine geben, am Vormittag hätte es wohl anders ausgesehen – wenn da nicht das Team nimaci2001 mit uns gemeinsam auf Tour gewesen wäre.
Eingeladen zu diesem Lost-Place-Cachertag in Berlin waren wir von Susanne und Daniel, Team saftnase06. Eingeladen deswegen, weil der Leberwurst-Cache nur selten und dann nur mit Voranmeldung besucht werden darf. Diese Anmeldung hatten sie organisiert, danke nochmals fürs Mitnehmen!
Da aber unser Termin für das „Check in“ in den ehemaligen VEB Fleisch- und Feinkostkombinat Berlin erst am Nachmittag lag, ging es vormittags kurzerhand auf das Gelände des ehemaligen VEB Furnierwerk Berlin in Karlshorst, in Begleitung eben von nimaci2001. Bloß gut. Denn die wenigsten der dortigen knackigen Stationen hätten wir wohl selbst gefunden. Der Einsatz dort bot nämlich nicht nur interessante Einblicke in zerfallende Industriebauten, sondern knackige an mein Verständnis für sinnvolles Geocaching deutlich kratzende Stunts und Klettereinlagen an eben dieser zerfallenen Bausubstanz. Ich lass hier die Bilder für sich sprechen – jedenfalls hatten wir am Ende die finale Dose in den Händen.
Aber dann näherte sich der zweifelslose Höhepunkt des Tages, der Besuch des alten Fleischverarbeitungsbetriebes in Berlin-Lichtenberg. Ich nehme es vorweg: ein Geocache vom Feinsten. Hier haben sich Owner des Caches und ein Unternehmen, das die alte Industrieanlage so gut wie möglich vermarktet (Fototouren, Events …), zusammen getan und liefern ein Abenteuer, das das Feeling eines Lost-Place-Caches mit relativer Sicherheit verbindet.
Die Stationen sind schwer, aber sinnvoll und gut zu lösen – ohne seine Gesundheit aufs Spiel setzen zu müssen.
Nur eben diese verschlossene Tür!
Ein Telefonjoker bestätigte uns, dass wir richtig seien, man müsse dort hinein!
Nachdem ich mich durch das riesige Gebäude gearbeitet und am Check in unser Problem vorgetragen hatte, stieg mir die Röte ins Gesicht. Peinlich!
Die Tür war offen, sie hatte nur kräftig geklemmt! Mit etwas mehr Kraft war das Problem, das tatsächlich gar keines war, gelöst. Es blieb Kopfschütteln (aber das auch in der Gewissheit, dass wir zu den Cachern gehören, die selbst in zerstörten und zerfallenen Bauwerken nichts gewaltsam lösen) und wenig später die toll gestaltete finale Location.
Auch hier sollen die Bilder für sich sprechen.
Ein toller Cachertag, der wieder Lust auf ein Mehr an solchen Abenteuern geschürt hat.
Und deswegen hier nochmals: ein herzlicher Dank an saftnase06 und nimaci2001!
Für die Freunde der Kunst aus Abrissbauten, hier ein paar Beispiele dieses Cachertages: