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Jahresendgruss 2024

Waldbrand in den AffensteinenWaldbrand in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz
von Menschenhand gemachte Kathastrophe
27. Juli 2022, ergänzt zuletzt am 27. August 2022

Was gerade in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz abläuft, rührt mich zu Tränen! Der am Sonntag, 24.07.2022, am tschechischen Prebischtor ausgebrochene, inzwischen dort auf ca. 1000 ha ausgedehnte und offensichtlich durch Menschen verursachte Waldbrand, hat am Montag auch die Sächsische Schweiz erreicht. 

An mehreren Stellen brennt es, u.a. in der wunderschönen Richterschlüchte, am Goldstein, hier auf dem Bild am heutigen 27. Juli im Bereich des Kleinen Winterbergs und der östlichen Affensteine. Unser geliebtes Gebirge geht in Flammen auf.

Freilich sind auch klimatische Veränderungen, langanhaltende Trockenheit und lokale Witterungsbedingungen mit ursächlich für diese Katastrophe, für mich aber ist sie letzten Endes der finale Ausdruck des Versagens der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz. Aus dem gutgemeinten Rückbau der Monokulturen durch Nichteingreifen gegen den Borkenkäfer ist der auch auf dieser Seite bereits mehrfach dokumentierte Tod der Fichtenwälder geworden. Dieses massenhafte trockene Bruchholz, einfach liegen gelassen, verwittern sollte es, uns die Wege versperren, um noch mehr "Park" den Menschen unzugänglich zu machen, ist jetzt der Zunder für dieses unfassbare Inferno.
Ein gesunder lebender Wald hätte dieses Ausmaß nie zugelassen.

Ich betrachte das als eine grob fahrlässige Vernichtung einer Kulturlandschaft durch die Verantwortlichen der Nationalparkverwaltung und der zuständigen Behörden!

Ich, der, wie viele andere auch, dieses Gebirge schon in der frühen Jugend ins Herz geschlossen habe, werde dieses wunderschöne Stückchen Erde in meinem Leben nie wieder so sehen, wie ich es lieben gelernt habe.

Einfach nur traurig!

Die Perversion der Rechtfertigung
Ergänzung vom 29. Juli 2022

Tag 5, es brennt noch immer an vielen verschiedenen Orten des Gebirges, es ist, was für ein  schreckliches Attribut, der größte Waldbrand des Elbsandsteingebirges seit Menschengedenken. Einzigartige Flora und Fauna sind und werden vernichtet und mit ihnen genau das, was der „Nationalpark“ erhalten, schützen soll(te). 

Tatsächlich werden kritische Stimmen laut.
Ein lesenswerter Beitrag findet sich hier: Welche Rolle spielt Totholz beim Waldbrand in der Sächsischen Schweiz? | MDR.DE

Bemerkenswert für mich sind die Versuche der Rechtfertigung durch Nationalparkverwaltung und Behörden dafür, dass die Massen an Totholz nicht brandbeschleunigend seien und man im Vorfeld alles richtig gemacht habe,

"Selbst wenn wir das gesamte Holz, das auf dem Boden liegt, entfernen würden, dann würde so ein Brand genauso schnell verlaufen.“
Hanspeter Mayr Sprecher des Nationalparks Sächsische Schweiz 

Na sieh mal einer an!
Mal abgesehen davon, dass Massen, vielleicht sogar der überwiegende Teil, des Totholzes noch in den Wäldern steht und auch nur ein geringer umgefallener Teil direkt auf dem Boden liegt, sondern überwiegend über den Boden hängt und damit besonders trocken ist – warum hat es dann Brände dieses Ausmaßes in der Vergangenheit nicht gegeben? Immer wieder lokal auftretende Brändeim Elbsandsteingebigre konnten gelöscht werden. 

„Wir haben den Brand in den Wäldern. Ganz egal, ob dort jetzt Totholz steht oder nicht. Mittlerweile brennen auch dicht belaubte Buchen, also richtiges Grün. Das haben wir so noch nicht erlebt.“
Wolfram Günther (Grüne) sächsischer Umweltminister

Bei diesem Argument kann ich nur den Kopf schütteln. 
Ich glaube, jeder hat schon einmal miterlebt, wie nasses Holz in ein Lagerfeuer / eine Feuerschale geworfen wird – es brennt nicht, es qualmt, sinkt, verdunstet seine Flüssigkeit – und dann, dann geht es in Flammen auf.
Was also sollen Laubbäume inmitten eines brennenden Waldes, inmitten von Massen trockenen brennenden Totholzes tun? Sie brennen früher oder später an! Ja, wir haben den Brand in den Wäldern, aber es ist eben nicht egal, ob dort Totoholz steht, oder nicht!

Wer meinen Beitrag liest und denkt, dass ich keine Ahnung habe, hier Fotos aus meinen Beträgen dieser Webseite, die ohne Wissen, dass es einen derartigen Brand geben werde, entstanden sind:

Die Titel / Unterschriften der Bilder gehören zu den jeweiligen Beiträgen
Tour 08/2019 – Kleiner Zschand ★ Kleinsteinwand, Reize des Regens und der Sonne | Tour 03/2020 - Bergfreundschaftsstein, unser Kletterziel im sterbenden Wald | Tour 01/2021 – Die Schönheit der Felsen und die Tränen der Wälder | Felsklettern reloaded, neu entdeckt und: Wenn die Nr. 1 zur Nr. 2 wird | Tour 02/2022 - Auf dem Flößersteig in Zeiten des Fichtensterbens

Zustieg zur Kleinsteinwand  Totholz am Großen Zschand  Totholz am Reitsteig  Totholz am Frienstein

Totholz am Rabentürmchen  Totholz am Wildenstein  Totholz am Flößersteig  Totholz an der Felsenmühle

Um nicht nur zu kritisieren, noch dieses Zitat:

„Totholz ist ein wichtiger Lebensraum für Pilze und Insekten.“
Prof. Andreas W. Bitter Forstwissenschaftler an der TU Dresden

Richtig, wer kennt sie nicht, umgestürzte Bäume, verwittert, mit eigener Flora und Fauna, ein Hingucker, eine Bereicherung der Natur, der natürliche Gang der Dinge.
Nur: das kann und darf nicht gelten, wenn alle Bäume tot sind!

Der verheerende Brand wird sein Ende finden, früher oder später!
Bleibt nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen aufgewacht sind, dass etwas passieren wird, dass unser Gebirge (wie andere auch, zum Beispiel der Harz) vom Totholz beräumt werden – dann kann ungestört ein neuer Nationalpark heranwachsen, selbst wenn das mehrere Jahrzehnte dauern wird!

Ansonsten wird das nicht der letzte Brand dieser Art gewesen sein!

totholz-ja-und-nein.jpg

27. August 2022 – Das Gebirge ist wieder frei

Bereits in der Vorwoche galt der Brand als weitestgehend gelöscht, Glutnester waren noch zu bekämpfen, aber pünktlich um 0:00 Uhr des 27. August 2022, also fast vier Wochen nach Ausbruch des Brandes, war das Gebirge in vollem Umfange wieder frei zugänglich. Und wir waren dort!

Spuren des Waldbrandes 2022 in der oberen RichterschlüchteGezielt haben wir einen nur sehr kleinen Teil des Brandgebietes, den oberen Teil der Richterschlüchte, besucht – und es hat uns den Atem verschlagen!

Erst wenn man das mit eigenen Augen sieht, wird klar, was auf 250 ha in Deutschland und 1060 ha in Tschechien geschehen ist und was vor allem hätte noch geschehen können.

Ich werde demnächst auf diese Homepage Bilder und ein Video zu unserem Erlebten veröffentlichen!

Was an dieser Stelle bleibt, sind zwei Dinge:

Zuerst muss mit voller Hochachtung all denen gedankt werden, die diesen Brand vor Ort unter den extremen Bedingungen des Felsgebirges bekämpft und schließlich gelöscht haben, ich verbeuge mich vor Euch!

Und dann bleibt zu hoffen, denn Gewiss ist das absolut nicht, eher im Gegenteil, dass die Verantwortlichen des Nationalparks aufgewacht sind und begreifen, dass es so nicht weiter gehen darf. Wenn das Totholz aufgrund rechtlicher Bedingungen nicht aus dem Nationalpark entfernt werden kann, dann muss, so funktioniert nun mal Gesetzgebung, die Nationalparkverordnung den aktuellen nicht vorhersehbaren Bedingungen angepasst, also entsprechend geändert werden! 

Tut etwas dafür, tut damit etwas für unser einzigartiges Gebirge! Das schließlich ist eure erste und wichtigste Aufgabe!

(Lies hierzu auch meinen Beitrag Tour 07/2022 – Unterwegs im Brandgebiet! Nein, nicht im Brandgebiet, im Brandgebiet!)

Waldbrand in der oberen Richterschlüchte

 

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