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our 07/2025 – Überraschungstour – Zirkelstein und Kaiserkrone
Wie oft hatten wir den Zirkelstein schon aus der Ferne gesehen, zuletzt bei der Besteigung des Rauschensteins. Er präsentiert sich unübersehbar westlich der Elbe und immer wieder hatte man sich gesagt – den sollten wir uns mal ansehen. Doch wie viele blieb auch dieser Vorsatz unerfüllt, extra deswegen dorthin reisen, da gibt es keine Klettergipfel … und dann plötzlich standen wir doch auf dem Gipfel – und waren überrascht!
Das verlängerte Himmelfahrtswochenende war einmal mehr dem Klettern vorbehalten und dann doch ganz anders gelaufen.
Der Männertag-Nachmittagskletterei auf den Grünling, unserem jahresersten Gipfel 2025, die vor allem der Erprobung neuer Sicherungstechnik dienen sollte, stand, wie schon wenige Wochen zuvor im Gebiet Brand, ein Schild im Wege: gesperrt wegen Vogelbrut. Ärgerlich, aber da war ja noch die Kleinsteinwand, schöner Gipfel, schöne Bergfahrt – schöner Ärger: nach mehr als acht Jahren „verabschiedete“ sich Almuths Kletterhelm, zum Glück nicht durch Sturz oder Steinschlag.
Aber wie so oft wurde aus Ärger Freude, schon lange hatten wir nach einem neuen Exemplar gesehen, nun ging es bei Bergsport Arnold in Bad Schandau blitzschnell.
Allerdings hat der, anders als geplant, einen Gipfel noch nicht erreicht.
Denn unsere Bergfahrt auf den Regenstein habe ich, kurz vor dem Gipfelausstieg abgebrochen, der Regen der vorherigen Nacht und Tage hatte die Schlusswand mit einer grünen rutschigen Moosschicht überzogen – da reicht selbst mein Ehrgeiz nicht, hier war die Verletzungsgefahr viel zu hoch.
Aber vermutlich war ich mit „Verletzung“ dran, denn als ich am Samstagmorgen erwachte, war mein Genick steif – verlegen! An Klettern war nicht zu denken, Ersatz musste her, Almuth hatte die zündende Idee: Zirkelstein.
Was wir jetzt erlebten, war eine echte Überraschung: beschauliches Örtchen Schöna, netter Dorfladen mit Versorgung, toller Treppen- und Leiternaufstieg auf den Zirkelstein, später auch auf die drei Aussichtspunkte der benachbarten Kaiserkrone, und auf beiden Gipfel fantastische Aussichten auf die Sächsische und Böhmische Schweiz, wie wir sie noch nicht erlebt hatten.
An der Kaiserkrone dann zudem die Erleuchtung zu Casper David Friedrichs berühmten romantischen Gemälde, das wohl hier seine Inspiration erfahren hatte: wir stehen plötzlich vor dem originalen Felsen des Bildes und haben die, nun nicht künstlerisch verzerrte, Aussicht, die auch der Betrachter auf dem Gemälde hat.
Wenig später unterhalten wir uns in der Buschmühle mit Berliner Kletterfreunden des KV FDGB über diesen Tag und erfahren, dass auch die, es musste mal Kletterersatz an einem Regentag her, von der Zirkelstein-Kaiserkrone-Tour positiv überrascht waren.
Und einmal mehr haben wir erfahren: auch nach zig Jahren in diesem Gebirge gibt es immer wieder neues zu entdecken.
Diese Tour werde ich demnächst in Bild und Video als Wanderempfehlung veröffentlichen.
Etwas klettern, herrlich wandern, fröhlich shoppen, zwei tolle Trainingsläufe durch das Gebirge – Himmelfahrt-(wochenende) 2025 – schön war’s!
Panorama, aufgenommen auf der Kaiserkrone