Tour 01/2025 – Jahreswechsel auf dem Langen Horn
Wer es nicht kennt, sollte es unbedingt probieren: mit Stirnlampe weit draußen durch die stockfinstere Nacht zu wandeln. Es hat etwas Besonderes, Mystisches, mitunter Unheimliches – und heute ist es auch noch aufregend schön!
In der klirrend kalten Nacht, im Glitzer der Eiskristalle des Raureifes, immer wieder die Schwaden des Atems im Lampenschein, geht es aufwärts in Richtung Bloßstock.
Es ist der 31.12.2024, ca. 22:30 Uhr.
Als wir gegen 22:10 Uhr auf dem Parkplatz am Beuthenfall aus dem Auto gestiegen waren, war mein erster Gedanke: „Sind wir noch ganz richtig im Kopf!“ Es war „schweinekalt“.
Auch Almuth, diese Tour war ihre Idee - angesichts der aktuellen Zeit keine Party feiern, auch nicht zu Hause rumsitzen, lass uns rausfahren – hatte in diesem Moment wohl ähnlich gedacht. Aber wir waren hier, also auf, also los!
Nach Geburt dieser Idee zur Silvesternacht war bald geklärt: kein jahreserster Klettergipfel, trotzdem hoch hinaus, mit Blick in die Ferne. Und irgendwann waren die Worte „Häntzschelstiege“ und „Langes Horn“ gefallen.
Jetzt waren wir tatsächlich in sternenklarer Nacht unterwegs. Schon nach den ersten Höhenmetern war das Problem Kälte durch Körperwärme geklärt, bald hatten wir am Einstieg der Stiege die Kletterausrüstung angelegt und waren unterwegs.
Ein irres Abenteuer im Schein der Stirnlampe die gut gekannte Häntzschelstiege zu durchsteigen, oben, im Ausstieg, durch eine dicke Raureifdecke gar nicht so einfach, wie üblich.
Gerade 10 Minuten waren oben geblieben, was für eine Zeitplanung, um Kletterkleidung abzulegen, sich windgeschützt und warm zu verpacken, Wunderkerzen anzuzünden, einen kleinen Sekt aufzuteilen, dann war es soweit: Happy New Year 2025!
Noch lange haben wir oben gestanden, den Blick nach Altendorf, Mittelndorf, Lichtenhain und viele Orte weit darüber hinaus, erlebten dadurch ein gigantisches Panorama-Feuerwerk mit einer Geräuschkulisse, die mich irgendwann veranlasst hatte zu sagen: „So ähnlich muss Krieg klingen!“ Denn das waren teilweise Detonationen!!!
Als dann der Dunst der Feuerwerkskörper zunahm und wie Nebel die Landschaft verschleierte, sind wir aufgebrochen und durch eine traumhaft schöne nächtliche Winterlandschaft über den Reitsteig, vorbei am Frienstein zurück ins Tal gestiegen.Ein wahnsinnig schönes Erlebnis, ein anderer ganz besonderer Jahreswechsel in ein hoffentlich glückliches neues Jahr.
Schon deswegen gehört diese Tour, auch wenn sie noch 2024 begonnen hat, als erste in das Jahr 2025.