Tour 05/2024 – Keiler und Nonne, Touristen und Brötchen
Da war er endlich – der Kletterurlaub in den Dolomiten!
Aber da war und ist auch das tagtägliche Leben, das uns seit Monaten fest umklammert und nun plötzlich eine längere Abwesenheit unmöglich macht. Also nix mit Alpen.
Umso erfreulicher, dass es in der Buschmühle unerwartet ein freies Zimmer gab, die Starkregenphase abgeklungen und Familie Buschmüller kletterfreudig waren.
Allerdings war „Kletterfreude“ zunächst relativ, denn die Probleme des Alltags waren es auch, die uns seit Monaten vom Felsklettern fernhalten – jeder der klettert weiß: der Kopf muss frei sein! Wir waren deswegen lange als normale Touristen im Gebirge unterwegs.
Deswegen war mit dem Alten Weg am Keilerturm eine traumhaft schöne, leichte und vor allem gefühlt gut zu beherrschende Route gewählt – nun, und dann auch erfolgreich durchstiegen worden. Herz, was willst Du mehr, wir sind zurück am Sandstein!
Der Südwestweg am Neurathener Felsentor, eine traumhaft schöne, aber auch sehr steile und ausgesetzte Kletterei hat mich dann doch ganz schön schnappatmen lassen, war aber letzten Endes auch kein Problem. Immer wieder könnte man hier hinauf klettern, denn der Blick in das Elbtal, in diesem Jahr auf das abklingende Hochwasser der Elbe, ist immer wieder ein Genuss
Finale unserer Bergfahrten mit der Buschmüllerfamilie Stefan und Andrea Gernert war schließlich der Alte Weg auf die Nonne am Rauenstein, einer der schönsten und vermutlich auch steilsten Zweier-Wege des Gebirges. Wie schon am Vortag waren die warme Herbstsonne und das Licht des nahenden Abends das I-Tüpfelchen zweier schöner Klettertage.
Schon länger geplant, nun endlich verwirklicht: die Begehung des Flößersteiges durch das Kirnitzschtal.
Wer diese Webseite regelmäßig liest, wird nun erstaunt gucken und sich sagen: der spinnt doch, das Teilchen haben sie doch schon zig Male gemacht?!
Stimmt! Aber seit langem plane ich, ein neues Video des Flößersteiges zu erstellen und genau die Aufnahmen haben wir mit unserer neuen modernen Videotechnik gemacht.
Der letzte Höhepunkt dieser wenigen Tage war das „Abhängen eines Sackes“. Für Nichtkletterer: ein „Sack“ nennt man einen Gipfel, dessen Besteigung man nicht schafft, man lässt im sprichwörtlichen Sinne „einen Sack hängen“.
Einen solchen Sack hatte Almuth 2015 an den Gipfel Brötchen in den Thorwalder Wänden gehängt. Noch jung und unerfahren im Klettersport hatte sie den grifflosen Reibungsausstieg auf den Gipfel nicht gewagt. Der war diesmal natürlich kein Problem mehr, Problem waren nur der Zustieg und der Rückweg durch das Fichtenmikado. Das allerdings auch mit einem lächelnden Auge: denn das Gebirge ist wieder grün und unaufhaltsam reckt sich der Nachwuchs der Wälder nach oben und lässt eine völlig neue, recht wilde Waldbildung erwarten.
Aber das gucken wir uns demnächst nochmal genauer an, wir sind ja schließlich keine reinen Touristen mehr, sondern zurück, zurück am Fels!